Kommentar zum Baugebiet „Hinter dem Falder“, Stockheim
Liebe Mitbürger,
Das neu geplante Baugebiet „Hinter dem Falder“ ist seit vielen Jahren die erste größere Erschließungsmaßnahme in Stockheim. In der Gemeindevertretungssitzung am 22. Februar 2021 wurde die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen (Der Kreis Anzeiger berichtete am 26. Februar 2021). Jetzt können viele Maßnahmen parallel vorangebracht werden; das sind gute Nachrichten.
Viele Mitbürger – insbesondere die junge Generation – warten sehnsüchtig auf neuen Wohnraum in Stockheim, denn auch hier bei uns ist der Wohnungsmangel angekommen. Der Bedarf – das zeigen die vielen Anfragen auch an die Politik – ist vorhanden. Die gute Infrastruktur der Gemeinde und die verkehrsgünstige Lage lassen zudem eine zügige Vermarktung vermuten.
„Nun, also los, worauf warten wir“, fragen Sie sich?
Für die FWG Glauburg ist Hektik jetzt das falsche Signal. Es muss nun zügig voran gehen, aber eine gute und umsichtige Vorbereitung ist Voraussetzung, um eine langfristig lebenswerte, attraktive, skalierbar nutzbare und vor allem bezahlbare neue Wohnlage für viele Bürger zu gestalten.
Was muss die kommunale Politik hierbei beachten?
Das Baugebiet hat knapp 6 ha Landfläche (60.000 qm). Mit allen Straßen und Ausgleichsmaßnahmen werden dort auf ca. 4 ha (40.000 qm) in verdichteter Bauweise Einfamilien-, Mehrfamilien- und Reihenhäuser entstehen. Rechnet man mit ca. 350 qm pro Grundstück, sind dies ca. 115 Häuser oder ca. 400 Personen (3,5 Personen/Haushalt). Das sind 25% mehr Einwohner im Vergleich zu heute in Stockheim (ca. 1.600 Einwohner in 2021) in einem Zeitraum von 5-10 Jahren. Das ist für unsere Gemeinde eine große Aufgabe.
Bereits zum Neujahrsempfang 2020 in der Turnhalle Stockheim habe ich die Themen, die damit einhergehen, skizziert: Erschließung, Verkehr, Wasser, Abwasser und Kläranlage, Regenwassernutzung, Brandschutz und Stromversorgung. Die Infrastruktur der Gemeinde mit Kindergarten, Verwaltung, Bauhof, Bauamt, Feuerwehr. Und Einkaufmöglichkeiten, Ärzte und Apotheke. Nicht zu vergessen, die überörtliche Infrastruktur wie Schulen, Bahn- und Busanschluss, Pendlerströme und vor allem auch Internet in guter Bandbreite. Die strukturellen Naturschutz-Ausgleichsmaßnahmen für diesen wertvollen Ackerboden werden im Genehmigungsverfahren berücksichtigt.
Unser gemeinsames Ziel ist: den Ortsteil Stockheim erfolgreich weiterzuentwickeln und uns in und mit dem neuen Baugebiet wohlzufühlen. Wirtschaftlicher Ertrag ist eine wichtige Perspektive, jedoch ist die langfristige infrastrukturelle Tragfähigkeit dieser Vergrößerung kritisch für die Lebensqualität in unserer Gemeinde. Dafür brauchen wir klare, durchdachte Antworten auf die oben skizzierten Themen – und das vor Baubeginn. Die Antworten zu formulieren und zu bewerten ist eine wichtige Aufgabe der kommunalen Gremien in den nächsten zwei Jahren bis zur Erschließung.
Wir, die FWG Glauburg, haben durch das Fachwissen und die langjährige Kommunalerfahrung unserer Gemeindevertreter und Mitglieder das Rüstzeug, auf all diese Fragen mit der Verwaltung sachlich fundierte und belastbare Lösungen zu finden. Dies haben wir bei vielen Bauvorhaben in Glauburg schon unter Beweis stellen können, zB. beim Baugebiet Hunzgrund in Glauberg.
Wir freuen uns, mit Ihrer Stimme weiterhin für Glauburg tätig sein zu dürfen.
Ihr Stephan Schmid
FWG Glauburg, Vorsitzender der Gemeindevertretung Glauburg